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Abfanghäufigkeit
Chess along (1) von Fritz Hoffmann, Weißenfels

Abfang am Anfang eines Schach-Lexikons deutet auf Sorgfalt und Umsichtigkeit des Verfassers. Wer das Stichwort vergißt, hat schon ein Thema der Problemkunst verpaßt. Wie hoch sind dabei die Rekordmarken gehängt? Existieren Abfang-Tasks mit Maxima an Varianten? – Aber gewiß doch!

Die Dame hat bei völliger Bewegungsfreiheit 14 Turm- und höchstens 13 Läuferzüge zur Auswahl, sie erreicht also von einem Mittelfeld aus günstigstenfalls 27 Felder. Das ist – um einen schwalbe-notorischen Ausdruck von FH zu wiederholen – „ein schachnatürliches Maximum“. (Heterodox läßt es sich bestimmt beliebig vervielfachen.)

Wir bleiben hier im 8 x 8-Rahmen. Da ist ein Zweizüger durchaus so konstruierbar, daß das holde Stück, dessen Namensgeschichte laut Dr. Egbert Meissenburg noch immer nicht aufgeklärt ist, im zweiten Zug auf allen diesen 27 Feldern abfangbar ist, und zwar im Selbstmatt (I).

Beim Studium der technischen Feinheiten bei unserem Beispiel mag der Eindruck entstehen, es handle sich „nur“ um eine Fingerübung mit kompositorischem Geschick. Aber Vorsicht mit Vorurteilen!, sie sind „Selbstbehinderung in Erkenntnisgewinnung“.

Das klassisch berühmte Dame-Kreuz (nicht der entblößte Rücken einer Bikini-Schönheit!) ermöglicht „Mate by Queen“ von maximal zwölf Feldern aus. Im weiteren Sinne ist auch das eine Abfanghäufung (II).

Laut Auskunft von der Albrecht-Leiß-Degener-Datei ragt unter einem Schock dualistischer Fasuungen seit Loyds Zeiten – einschließlich vergeblichen Bemühens von Old Sam selbst – die einzige dualfreie Version hervor: das Morse-Alphabet der Task-Hochschule!

 
1) R. Nilsson
feenschach 1957







s#2 (15+3)
1.Sc5! Zugzwang
2) C. J. Morse
London Evening News 1960







#2 (9+11)
1.Td1! Zugzwang

 


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