Wer A, B und C gesagt hat, darf nun mit D fortfahren. Aber D-Formationen wie Doppelschach, Dreiecksmarsch und Dualvermeidung lassen wir mal beiseite. Hier soll etwas Ausgefalleneres aufs Brett und zu Wort kommen. Ich hoffe, es ist erinnernswert.
Das Silvester-Patent der „Drehgrafik“ (FH) ist ein seltener Jux: Umgedrehte Symbole von Märchenschachfiguren - und zwar die umgestülpte Damenkrone für den Grashüpfer und das gestürzte Pferd als Nachtreiter - werden dabei um 180× in die Normalität zurück- und eventuell wiedergewendet. Vermutlich sind die Pointen dieser Spielweise noch nicht bis in letzter Tiefe ausgelotet. (Appetit auf ein Thematurnier?)
Der aktuell amtierende PCCC-Präsident hat uns ein Album-Beispiel geliefert (1). Die lapidare Anmerkung „joke problem“ ist allerdings unzureichend. Die Spezialregel lautet sinngemäß: Märchenfiguren können durch Symboldrehung in ihre orthodoxen Antipoden umgewandelt werden, was (mit Verbleib in der Position) als ein Zug gilt; danach ist mit dem nächsten Zug Rückverwandlung in die heterodoxe Figur möglich, bei Drei- und Mehrzügern eine beliebig wiederholte Seelenwanderung. Das wollte aber wohl der Urheber nicht gleich ausformuliert verraten ...
Dagegen ist in dem Halbbrettdreher aus „feenschach“ (2) die ausgeklügelte Zwillingsbildung so präzise wie unaufdringlich, also zur Gag-Kaschierung bestens geeignet. Da wird manchem Löser erst im nachhinein klar, daß gerade die Drehformulierung schon das Salz zum Witz enthält: Verlangt wird eben nicht Drehung einer Bretthälfte, sondern einer Diagrammhälfte. Welch feiner Unterschied!
Man kann es drehen und wenden, wie man
will: Märchenschach war und bleibt ein Fachgebiet für Raffinesse.
Breyer-Memorial 1973; 1. Preis
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feenschach 1971
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