„Der Läufer war eine Dame“ (Rochade Europa 1995) bietet uns in der Hypothese des Autors, Gerhard Josten, so quasi-utopisch wie suggestiv die Behauptung an, das Urschach sei schon zu Sumers und Uruks Zeiten aus mehreren Komponenten zusammengewachsen, von denen ein Rennspiel in direkter Abstammungslinie zu den Bauern des mittelalterlich-arabisch und des modern-europäischen Schachs führte. Diese Rennspiel-Hypothese erfährt im Problemschach eine hübsche Veranschaulichung durch Excelsior-Märsche. Deren Thematik hat Sam Loyd, der Newton der klassischen Problemphysik, mit seinem berühmten Fünfzüger kreiert.
Laut Loyd-Biograph sind dazu nicht weniger als drei Jahreszahlen zu
notieren: 1858 „Aufbau“ in den Morphy Chess Rooms (New York) mit Gewinn
jener anekdotischen Wette, die der 17jährige Sam angeboten haben soll;
1861 Urdruck in „London Era“; 1867 Gewinn des 2. Sendungspreises in Paris
(bei dem damaligen Modus der Vereinigung von Ur- und Nachdrucken in einer
Sendung.
Seitdem sind etliche -zig, wahrscheinlich sogar einige Hundert Excelsior-Aufgaben
ausgebrütet und veröffentlicht worden, und im Laufe der Zeit
krochen vielfältig verformte Variationen des Themas aus dem Ei. Eine
ist z.B. die Verzögerung des fünfzügigen Vorhabens, aus
welchen Gründen auch immer, eine andere die Parallelführung zweier
Bauernwege oder die Wiederholung eines Durchlaufs mit Abzweigung und veränderter
Route.
„The Excelsior is doubled“ schrieb Colin Russ in „Miniature Chess Problems From Many Countries“ (Heinemann, London 1981) lakonisch zu Bo Lindgrens Kurierstück (1). Der Rex-Multiplex-Serienzüger von 1970 (2) erschien in einer der letzten Nummern von FEENSCHACH im alten Großformat – ein Jahr vor dem Wechsel zu neuer Aufmachung und Gestaltung mit kleingeschriebenem Titel „feenschach“.
Eskilstuna Kuriren 1950
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FEENSCHACH 1970
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